Angebote

PrEP Beratung
PrEP ist die Abkürzung für „Prä-Expositions-Prophylaxe“, die Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt. Bei dieser Schutzmethode nehmen HIV-negative Menschen entweder täglich oder vor und nach sexuellen Kontakten („anlassbezogen“) ein HIV-Medikament ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen.

Für wen ist die PrEP gedacht?
Die Deutsch-Österreichischen PrEP-Leitlinien empfehlen die PrEP für alle Menschen mit erhöhtem („substanziellem“) HIV-Risiko. Dazu gehören zum Beispiel:

• Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) und in den letzten drei bis sechs Monaten Analverkehr ohne Kondom hatten und/oder voraussichtlich in den nächsten Monaten Analverkehr ohne Kondom haben werden
• MSM, die in den letzten zwölf Monaten eine Geschlechtskrankheit hatten
• Partner_innen von Menschen mit HIV, die keine HIV-Therapie machen, bei denen die HIV-Therapie nicht richtig wirkt oder bei denen die HIV-Therapie noch nicht mindestens sechs Monate lang wirkt
• Menschen, die Sex ohne Kondom mit Partner_innen haben, bei denen eine undiagnostizierte HIV-Infektion wahrscheinlich ist; dies schließt zum Beispiel Sexarbeiter_innen ein, die ohne Kondom Sex haben
• Drogen injizierende Personen, die keine sterilen Spritzbestecke verwenden

Wie funktioniert die PrEP?
Zur PrEP wird ein Medikament aus der HIV-Behandlung eingesetzt. Es hindert HIV daran, sich zu vermehren.

Die beiden Wirkstoffe im PrEP-Medikament gelangen unter anderem in die Zellen der Schleimhäute (zum Beispiel im Darm), die beim Sex mit Körperflüssigkeiten oder Schleimhäuten des Partners oder der Partnerin in Kontakt kommen. Wenn HIV dann in diese Zellen eindringt, können sich die Viren nicht vermehren. Eine HIV-Infektion wird somit verhindert.

Wer verschreibt die PrEP?
Ärzt_innen, die zuvor Schulungsmaterial vom jeweiligen Hersteller der PrEP-Pillen bekommen haben, können die zur PrEP zugelassenen Medikamente verschreiben. Rat & Tat arbeitet aktuell an einer Liste verschreibender Ärzte für den Großraum Koblenz. Man benötigt von seinem Arzt oder seiner Ärztin ein Privatrezept, auf dem Folgendes verordnet sein muss:
• PrEP Emtricitabin / Tenofovirdisoproxil
• Hexal 200mg / 245mg Filmtabletten
• 28 Stück zur Verblisterung

Die Angaben „PrEP“, „28 Stück“ und „zur Verblisterung“ sind dabei absolut notwendig. Nur so erhält man den günstigen Preis.

Was kostet die PrEP?
Seit Oktober 2017 gibt es die Möglichkeit, die PrEP für rund 40 Euro pro 28 Tabletten in ausgewählten Apotheken in mehreren deutschen Städten zu bekommen.

Welche Vorraussetzungen gibt es?
Vor, während und nach der Einnahme der PrEP müssen diverse Checks durchgeführt werden.

Vorher:
HIV Test
Prüfung der Nierenwerte
Prüfung des Hepatitis B Status
Die Deutsch-Österreichischen PrEP-Leitlinien empfehlen außerdem, sich vor Beginn einer PrEP auf Hepatitis C, Syphilis, Tripper und Chlamydien untersuchen zu lassen.

Währenddessen:
HIV Test Vier Wochen nach Beginn einer PrEP und anschließend alle drei Monate
regelmäßig Nierenfunktion (je nach Risikofaktoren alle drei bis zwölf Monate).
Die Deutsch-Österreichischen PrEP-Leitlinien empfehlen außerdem Untersuchungen auf Hepatitis C (alle sechs bis zwölf Monate), Syphilis (alle drei Monate), Tripper (alle drei bis sechs Monate) und Chlamydien (alle drei bis sechs Monate).

Wo kann man die Untersuchungen durchführen lassen?
• Tests auf HIV, Geschlechtskrankheiten und Hepatitis B können in den meisten Aidshilfen, Checkpoints und Gesundheitsämtern durchgeführt werden (es gibt nur wenige Ausnahmen, die diese Tests nicht anbieten). Die Tests sind dort anonym.
• Bei Rat & Tat können Sie einen HIV Schnelltest durchführen.
• In der verschreibenden Arztpraxis sind alle Checks möglich, allerdings nicht anonym.
(Quelle: Deutsche AIDS Hilfe)

 

Beratung

Kostenlose und anonyme Beratung für Menschen mit oder ohne HIV/Aids, persönlich oder telefonisch montags bis mittwochs von 10-13 Uhr, donnerstags von 10-18 Uhr, weitere Termine nach Vereinbarung.
Beratung zu sexuell übertragbaren Erkrankungen und zum HIV-Antikörpertest Informationen und Beratung für MultipilikatorInnen und Fachkräfte aus den Bereichen Medizin und Soziales.

HIV-Schnelltests

Warum auf HIV testen lassen?
Ein Test schafft Gewissheit nach einer Risikosituation und generelle Klarheit! Eine frühzeitig erkannte Infektion bietet die besten Behandlungsmöglichkeiten.
Weitere Infos hier.

Ein Angebot von RAT&TAT Koblenz e.V. in Zusammenarbeit mit der Immunologischen Ambulanz!

 

Workshops

RAT & TAT Koblenz e.V. organisiert in regelmäßigen Abständen in Kooperation mit der Immunologischen Ambulanz des Kemperhof Workshops zu verschiedenen Themen zum Leben mit HIV und Hepatitis C.

 

Betreuung

Neue antiretrovirale Kombinationstherapien bieten heute vielen Menschen mit HIV und AIDS die Aussicht auf ein längeres und krankheitsfreieres Leben.
Doch diese Behandlungserfolge haben Grenzen: Therapien sind kompliziert und aufwendig, denn sie müssen permanent weitergeführt werden und stellen hohe Mitwirkungsansprüche an die Betroffenen, sie sind sehr nebenwirkungsreich und zeitlich nur begrenzt wirksam. Es besteht die Gefahr, dass sich mit der Zeit Resistenzen gegen die Medikamente bilden.
Wenn die Medikamente nicht mehr wirken und neue nicht zur Verfügung stehen, droht der Zusammenbruch des Immunsystems. Deshalb erkranken und sterben immer noch Menschen an AIDS.

Das Leben mit HIV ist deshalb trotz der Therapieerfolge immer wieder von gesundheitlichen Einbrüchen bedroht, die die körperliche Leistungsfähigkeit, die Arbeits- und Erwerbsfähigkeit und damit die soziale und finanzielle Absicherung von Menschen mit HIV gefährden können.
Daher treten auch im Zuge der Behandelbarkeit von HIV immer mehr Menschen mit HIV und deren Angehörige an uns heran, die mehr Hintergrundwissen zur modernen HIV-Behandlung und deren Grenzen haben möchten.

AIDS führt immer noch zu Erkrankungen, die z. T. besonders pflege- und betreuungsintensiv sind. An AIDS erkrankte Menschen sind deshalb in der Alltagsbewältigung zu Hause oft sehr eingeschränkt.

Ambulante Hilfsangebote sind heute immer noch unzureichend und bürokratische Hürden machen es schwierig, sie zu bekommen. Viele Erkrankte fühlen sich damit überfordert. Aufgrund ihres Lebensstils können sie oft nicht auf familiäre Unterstützung zurückgreifen.
Hier bietet RAT&TAT Koblenz e. V. seine Unterstützung an: Wir bieten individuelle Beratung, Betreuung, Begleitung in psychosozialen und Versorgungsfragen an, sowie Krisenintervention bei psychischen oder gesundheitlichen Problemen.

Wir vermitteln in Selbsthilfegruppen, ehrenamtliche Betreuung und andere Versorgungsangebote (ÄrztInnen, Substitution, Schmerztherapie, Sozialstationen, Krankengymnastik, Psychotherapie, Betreuung, Haushaltshilfe, Essen auf Rädern etc.).
Bei Bedarf koordinieren wir diese Angebote auch. Wenn erforderlich, machen wir Haus- und Klinikbesuche. Wir leisten auch Sterbebegleitung und Trauerbewältigung.
Eine wichtige Voraussetzung für diese Unterstützungsangebote sind Vernetzung und Kooperation mit den Stellen, an die und in die wir Menschen mit HIV vermitteln.
Außerdem bieten wir im Rahmen der Hilfen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft nach §§53, 54 ff SGB XII Ambulant begleitetes Wohnen an. Dieses Angebot richtet sich jedoch nicht nur an Menschen, die eine HIV-Infektion haben oder an Aids erkrankt sind, sondern an alle erwachsenen Menschen mit einer physischen oder psychischen Beeinträchtigung, die in dieser Situation einen  erhöhten und vermutlich über einen längeren Zeitraum bestehenden  Hilfebedarf anmelden und den Wunsch haben, selbstständig im eigenen Wohnraum zu leben , dabei aber Assistenz benötigen.

Wenn Sie hierzu Fragen haben, beantworten wir Ihnen diese gerne telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch.

Kooperation mit der Immunologischen Ambulanz Koblenz
Hier finden Sie mehr Informationen zu den Angeboten der Immunologischen Ambulanz Koblenz unter der Leitung von Dr. med. Rieke

 

Schulpräventionsveranstaltungen

RAT & TAT Koblenz e.V. bietet Schulpräventionsveranstaltungen für alle Schultypen an. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern werden die Thematiken HIV, andere sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs) und Verhütung erörtert und das Leben mit HIV veranschaulicht.

Eine Präventionsveranstaltung dauert in der Regel 90 min. In dieser Zeit erarbeiten wir mit den Schüler*innen den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten, deren Übertragungswege und Eintrittspforten und wie ein gelingendes Sexualleben mit ausreichendem Schutz gewährleistet sein kann. Zudem gibt eine HIV positive Person Einblick in ihren Alltag.
Pro Veranstaltung berechnen wir eine Aufwandspauschale von 75€. Nur durch Prävention und Aufklärung kann der Verbreitung von HIV und anderen STIs langfristig Einhalt geboten werden. Wenn Sie uns gerne in Ihrer Einrichtung hätten oder nähere Informationen wünschen, kontaktieren Sie uns bitte via E-Mail oder telefonisch.

 

Muttermilchersatz

Die Herausforderungen für junge Familien sind im allgemeinen schon recht hoch. Weitreichende Entscheidungen müssen getroffen und finanzielle Hürden überwunden werden. Und auch wenn heutzutage die medikamentöse Entwicklung das Stillen der Kinder nicht mehr vollkommen ausschließt, gibt es Situationen in denen Mediziner:innen HIV positiven Müttern empfehlen müssen, das Stillen zu überdenken. Eine schwierige Entscheidung, wenn man die Vorteile des Stillens gegen die Folgen der Nebenwirkungen abwägen muss. Die hohen Kosten der Ersatznahrung beeinflussen die Entscheidung oft nachdrücklich. Um diesen Aspekt auszuschließen bietet RAT&TAT Koblenz e.V. in Kooperation mit der Deutschen AIDS-Stiftung ein Programm, in dem Müttern bei der Finanzierung dieser Nahrung unterstützt werden.

Für weitere Informationen oder ein Beratungsgespräch melden sich sich bitte zu unseren Bürozeiten.

 

Frühstück für Frauen mit HIV

RAT&TAT Koblenz e.V. bietet ein Frühstück für Frauen zum Austausch in gemütlicher Atmosphäre an.

Beim Frühstück soll die Möglichkeit gegeben werden, andere Betroffene in gemütlicher Frauenrunde kennen zu lernen und in lockerer Atmosphäre offen miteinander reden zu können. Für Getränke und Essen wird gesorgt.
Das Frühstück findet in regelmäßigen Abständen statt. Weitere Informationen hierzu können gerne im Büro erfragt werden.

 

Positiv in Haft

RAT&TAT Koblenz e.V. betreut und unterstützt betroffene Inhaftierte in der JVA Diez und auf Anfrage in der JVA Koblenz.